Siena

Eingebettet in eine malerische Hügellandschaft liegt die vielleicht schönste Stadt der Toskana - zumindest steht hier die schönste Kathedrale Italiens - absolut sehenswert!

 

Schon im Mittelalter war Siena, auf Grund seiner günstigen strategischen Lage an den wichtigsten Handelswegen, eine der mächtigsten Städte Mittelitaliens, was sie natürlich in einen starken politischen und wirtschaftlichen Kontrast zu Florenz brachte. Zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen mit wechselndem Ausgang waren die Folge, bis die Stadt im Jahr 1555 endgültig ihre stolz verteidigte Unabhängigkeit verlor und Teil des von den Medici in Florenz beherrschten Großherzogtums Toskana wurde.

 

Seit 1995 ist die historische Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Besuch der hügeligen Stadt ist gut zu Fuß möglich, da die Altstadt fast komplett für den Autoverkehr gesperrt ist. Man sollte aber etwas fit sein, denn es geht wirklich nur auf und ab.
Die Stadt ist in drei Teile gegliedert, welche sich in insgesamt 17 Contraden unterteilen. Diese verfolgen nicht nur administrative Zwecke, sondern haben auch einen sozialen Aspekt und viele Bewohner identifizieren sich sehr stark mit der eigenen Contrada. Das merkt man vorallem beim jährlichen Pferderennen auf dem großen Platz vor dem Rathhaus - dem Piazza del Campo.  Jedes Jahr im Sommer findet hier zwei Mal das härteste und spektakulärste Pferderennen der Welt, das Palio statt. In diesem Rennen treten im Wechsel 10 der 17 Contraden Sienas gegeneinander an und es gibt Gelegenheit, die traditionellen Rivalitäten der Contraden auf sportlicher Ebene auszufechten. Es handelt sich dabei nicht um eine folkloristische Veranstaltung, die aus touristischen Gründen abgehalten wird, der Palio hat in Siena eine lange Tradition: seit 1644 findet er jedes Jahr statt.

Obwohl das Rennen nur knapp 2 Minuten dauert, ist die ganze Stadt schon Wochen vorher von einem Vorbereitungsfieber erfasst, das für Außenstehende faszinierend ungewohnt ist. Zehntausende verfolgen jedes Mal das Rennen, das eher einer wilden anarchischen Hetzjagd gleicht (bei der alle Mittel erlaubt sind!), als einem "zivilisierten" Pferderennen traditioneller Art. Das dabei auch Pferde schwer verletzt werden und sterben ist keine Seltenheit. Die Feiern im siegreichen Stadtviertel ziehen sich dann über mehrere Tage und Nächte hin.

Wir waren circa eine Woche nach dem Rennen in der Stadt und waren noch Zeuge von einigen Feiern der siegreichen Condrada.

 

Auch ohne Rennen ist der Piazza del Campo der Ort, an dem sich viele Einheimische und auch Touristen einfinden und sich einfach auf den großen Platz setzen. Ob zum entspannen, Buch lesen, den Straßenmusikern lauschen oder Picknicken - hier ist immer was los.

 

Besonders fasziniert hat und aber der Dom Santa Maria. Hierfür sollte man sich auf jedenfall etwas Zeit nehmen, der Besuch ist es absolut wert!

Sehr sehenswert ist die Westfassade. Diese geht auf Giovanni Pisano zurück, der aus der Anordnung von grünen und weißen Steinen ein optisches Meisterwerk schuf. Hinzu kommen zahlreiche Skulpturen und Figuren, die die Fassade schmuckvoll verzieren. Im Dominnern ist vor allem die achteckige Kanzel erwähnenswert, die Mitte des 13. Jahrhunderts von Niccolo Pisano geschaffen wurde. Die Kanzel wird von Löwenfiguren und liebevoll gestalteten Säulen getragen. Man weiß eigentlich gar nicht so genau, wo man zuerst hinsehen soll denn auch der Fußboden ist ein Kunstwerk der besonderen Art. In insgesamt 56 Themenfeldern werden Szenen des Alten Testaments sowie der Stadtgeschichte detailliert und prachtvoll dargestellt. Die umfangreichen Mosaike wurden vom 14. bis zum 16. Jahrhundert erstellt.

Auch hier hatten wir die Gelegenheit einige Geocaches zu loggen, aber in Vergleich zu deutschen Touristenstädten hält sich die Dosenanzahl in Grenzen. So säumten GC4QT17, GC426FT, GC42FFA und GC4MNEJ unseren Weg. Jede einzel nichts besonderes aber ein weiterer guter Grund durch die Gassen zu streifen...