Um etwas Auszeit vom Arbeitsstress zu nehmen hatten wir uns nach einem Ziel für einen Kurztrip umgesehen. Wo ist es schön und wir kommen relativ zügig hin. Bezahlbar sollte es natürlich auch sein und vor Ort wollten wir das ein oder andere unternehmen...
Unsere Wahl diesmal: Städtetrip nach Koblenz
Was gibts denn so in Koblenz? Hmm... Deutsches Eck, ... ? Mehr wußten wir vorher nicht und sind einfach mal los. Wird schon schön... - und es war schön!
Nach dem wir in einem kleinen Hotel, welches wir am Vorabend per Internet gebucht hatten, eigecheckt hatten, erkundeten wir erstmal die Umgebung.
Ob einfach drauf loslaufen, mit einer Führung die Stadt erkunden oder die verschiedenen Multis der Stadt (z.B. GC48BE5 oder GCWYFX) ablaufen - ein Besuch von Koblenz lohnt sich.
Hier unsere Highlights:
Von Hotel steuerten wir als erstes das Rheinufer an. Auf unserem Weg zur Deutschen Eck, die Hauptattraktion in Koblenz, kamen wir am Weindorf vorbei.
Zur „Reichsausstellung Deutscher Wein“ 1925 in Koblenz wurde dieses „Dorf“ gebaut. Hier stellten die einzelnen deutschen Weinbaugebiete und Weinhersteller ihre Weine vor. Eigentlich sollten die Gebäude nach der Ausstellung wieder abgerissen werden, aber es kamen so viele begeisterte Besucher, dass Koblenz die Häuser als Touristenattraktion behielt. Zum Ende des 2. Weltkriegs wurde Koblenz fast völlig zerstört und so waren auch vom Weindorf nicht viel übrig. Wegen seiner Beliebtheit wurde es schließlich 1951 in etwas vereinfachter Form wieder aufgebaut. Das heutige Weindorf besteht aus vier Gasthäusern, die sich um einen gemeinsamen Hof gruppieren. Sie repräsentieren die verschiedenen westdeutschen Weinbaugebiete und sind dementsprechend in unterschiedlichen Fachwerkformen und Dacheindeckungen erbaut worden.
Haus Mosel, Saar, Ruwer / Haus Württemberg-Baden /
Haus Mittelrhein, Ahr, Siebengebirge / Haus Pfalz, Nahe, Rheingau
Hier kann man wunderbar den Tag bei einem Glas Wein und Flammkuchen ausklingen lassen. Wer den Trubel nicht so mag, sollte am besten um die Mittagszeit kommen, da ist es noch ziemlich ruhig. Und wenn man schonmal da ist, kann man auch gleich den Cache GC2PAVB suchen.
Ein Spaziergang entlang der Rheinpromenade lohnt sich auf jedenfall!
Man kommt an einigen Sehenswürdigkeiten von Koblenz vorbei (Deutsches Eck, kurfürstliches Schloss, Seilbahnstation etc.), kann den Ausblick auf die gegenüberliegende Festung Ehrenbreitstein genießen, auf eines der vielen Ausflugsschiffe steigen oder es sich einfach mit einem Picknickkorb gemütlich machen.
Seit 2002 sind die Rheinanlagen von Koblenz Teil des UNESCO-Welterbes „Oberes Mittelrheintal“, das will schon was heißen.
Tagsüber ist hier natürlich ganz schön was los, vor allen zwischen Seilbahn und Deutschem Eck. Alle möglichen Straßenkünstel von Pantomime bis hin zum Akkordeonspieler buhlen um die Gunst und Münzen der Touristen.
Nach Sonnenunterlang ist der Ausblick auf andere Rheinufer der perfekte Abschluss des Tages.
entlang der Promenade liegen mehrere Dosen. Zwei davon sind GC2QJVY und GC6GPXK.
Ja, hier muss jeder Koblenzbesucher hin! Der Platz am Zusammenfluss von Rhein und Mosel mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal bezeichnet heute jeder als Deutsches Eck. Das eigentliche Deutsche Eck liegt aber noch hinter dem Denkmal, nämlich beim Deutschherrenhaus mit dem Kreuz des Deutschen Ordens.
Erzbischof Theoderich von Wied rief 1216 die Ritter des Deutschen Ordens nach Koblenz und schenkte ihnen einen Teil des Geländes der Kastorkirche mitsamt dem angeschlossenen St.-Nikolaus-Krankenhaus. Unmittelbar an der Einmündung der Mosel in den Rhein errichtete der Orden bald danach Herrenhaus, den Verwaltungssitz des Ordens. Es trug zunächst die Bezeichnung Deutscher Ordt, später dann Deutsches Eck.
Kurz nach dem Tode Kaiser Wilhelm I., entstand die Idee, dem Kaiser, der nach drei Kriegen die vollendete Einigung Deutschlands herbeigeführt hatte, ein Denkmal zu setzen. Drei Jahre später, 1891, wählte sein Enkel das Deutsche Eck in Koblenz als geeigneten Ort. Um Platz für das Denkmal zu schaffen wurde ein Nothafen zugeschüttet, der sich zu dieser Zeit an der Moselmündung befand. Das Deutsche Eck in seiner heutigen Form entstand.
Am 31.08.1897 wurde das damals noch kupferne Denkmal Kaiser Wilhelm I. in Anwesenheit seines Enkels Kaiser Wilhelm II. feierlich eingeweiht.
Wie so vieles in Koblenz wurde auch das Kaiser-Wilhelm-Denkmal im 2. Weltkrieg zerstört. Das Kupfer wurde nach und nach gestohlen und für andere Zwecks genutzt. Lediglich der Kopf konnte von einigen Kindern gerettet werden und steht heute im Museum. Der reiterlosen Sockel wurde zum Mahnmal der deutschen Einheit. Im Herbst 1993 wurde schließlich eine Rekonstruktion des Denkmals auf den Sockel gehoben. Das insgesamt 37 Meter hohe Monument ist heute Besuchermagnet für mehr als 2 Millionen Menschen jährlich. Natürlich gibt es hier auch einen lohnenswerten Cache: GCTJ8X.
Funfact: Kaiser Wilhelm I. wollte Zeit eines Lebens nie mit Krone darstellt werden. Damit trägt ein Genius seine Kaiserkrone auf einem Kissen.
Direkt hinterm eigentlichen Deutschen Eck liegt die Basilika St. Kastor.
Sie wurde 836 als Stiftskirche geweiht und ist damit die älteste noch erhaltene Kirche in Koblenz.
In dem romanischen Gotteshaus fanden 842 die Verhandlungen der Söhne Kaiser Ludwigs des Frommen statt, die zur Teilung des fränkischen Reichs im Vertrag von Verdun führten. (Der Vertragsschluss gilt als Anfangspunkt einer Entwicklung, die schließlich zur Entstehung Deutschlands und Frankreichs führte.) Der Bau in seiner heutigen Form stammt vorwiegend aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Am 30. Juli 1991 hat Papst Johannes Paul II. die Kastorkirche zur Basilica minor erhoben, ein besonderer Ehrentitel, den der Papst bedeutenden Kirchengebäude verleiht.
Wunderschön ist neben der äußeren Erscheinung auch das Innere - besonders das Sternrippengewölbe sowie das Fresco des Himmlisches Jerusalem auf den Triumphbogen über dem Altarraum.
Funfact:
Der Kastor-Brunnen auf dem Vorplatz der ist ein kurioses Zeugnis der Napoleonischen Kriege: Der französische Präfekt ließ diesen Brunnen 1812 zur „zukünftigen“ Erinnerung an den Russland-Feldzug Napoleons errichten. Die Inschrift: "An MDCCCXII/ Mémorable par la campagne contre les Russes." (Im Jahre 1812/ Denkmal für den Feldzug gegen die Russen). Napoleons Russland-Feldzug endete aber mit einer furchtbaren Niederlage. General St. Priest bewies 1814 viel Humor, indem er die Inschrift des Brunnens ergänzte: "Vu et approuvé par nous commandant russe de la ville de Coblentz" (Gesehen und genehmigt durch uns, russischer Kommandant der Stadt Koblenz)
Am Florinsmarkt stehen mehrere beachtenswerte Gebäude.
Das „Alte Kaufhaus“ wurde Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut und diente als Stapel- und Warenhaus. Im Jahr 1675 verlegte die Stadt den Sitz ihrer Verwaltung in das wunderschöne Gebäude. Seine größeren Säle wurden für Gerichtssitzungen und Festlichkeiten genutzt. Heute befindet sich hier das Mittelrhein-Museum. Über dem Tor Museums hängt die Fratze des Raubritters Johann Lutter von Kobern. Der Augenroller ist ein Wahrzeichen der Stadt Koblenz. Seine Geschichte besagt, obwohl der verarmte Adelige die ihm vorgeworfenen Untaten auch unter Folter nicht zugeben wollte, wurde er verurteilt und öffentlich auf dem Plan mit dem Schwert enthauptet. Mit seinen letzten Worten beschwor er, solange seine Fratze am "Alten Kaufhaus" hinge, solange ginge es der Stadt gut. Im 18. Jahrhundert kam der gruselige Kopf des Ritters an seinen jetzigen Platz unter der Uhr. Seither rollt er in Verbindung mit dem laufenden Uhrwerk seine Augen hin und her und streckt alle halbe Stunde seine Zunge heraus.
Ein weiteres schönes Gebäude, das an der Nordseite des Florinsmarktes rechts neben dem "Alten Kaufhaus" liegt, ist das Schöffenhaus. Hierin tagten die Schöffen seit Anfang des 16. Jahrhunderts und es fanden Gerichtssitzungen statt. Daneben führt ein schmales Gässchen über eine Treppe an das Moselufer herunter. Das große historische Haus links ist der Bürresheimer Hof. Anfang des 19. Jahrhunderts erwarb die jüdische Gemeinde das Anwesen. Von 1851 bis zu seiner Zerstörung in der Reichskristallnacht am 9. November 1938 wurde es als Synagoge genutzt.
An der Ostseite steht die imposante Florinskirche. Die um 1100 errichtete Florinskirche gehörte einst zum Chorherren-Stift St. Florin und ist heute eine evangelische Gemeindekirche im Stadtzentrum. Nachdem 1794 französische Revolutionstruppen Koblenz besetzt hatten, wurde St. Florin 1803 säkularisiert und als Magazin genutzt. Auf Veranlassung Napoleons sollte die Florinskirche sogar zu einem städtischen Schlachthaus mit Verkaufsständen umfunktioniert werden. Doch dazu kam es nicht: Nach der Übernahme der Stadt durch die Preußen übertrug König Friedrich Wilhelm III. das Gebäude der evangelischen Militär- und Zivilgemeinde. 1820 wurde die Florinskirche als evangelische Pfarrkirche geweiht und war damit das erste evangelische Kirchengebäude in Koblenz.
Die auf dem höchsten Punkt der Stadt erbaute Liebfrauenkirche prägt mit St. Kastor und St. Florin die Silhouette der Altstadt.
Vom Spätmittelalter bis zur Französischen Revolution war sie die Hauptpfarrkirche von Koblenz.
Ihre Anfänge reichen bis ins 5. Jahrhundert zurück, als die Franken in einem römischen Vorgängerbau ein Gotteshaus errichteten.
1944 wurden die markanten Zwiebeltürme zerstört und 1955 wiederhergestellten. Ungewöhnlich sind die 1992 neugestalteten Chorfenster.
Ihr Thema ist „Frauen in der Heilsgeschichte“ und so finden sich in den Fenstern, neben den Figuren biblischer Frauen, auch Frauen der jüngeren Geschichte wie z.B. Mutter Therese abgebildet.
Auch die Liebfrauenkirche hat wie St. Kastor ein wunderschönes Sternrippengewölbe und das Gotteshaus gehört wie die Rheinpromenade und das Deutsche Eck zum UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Der Begriff Schängel findet seinen Ursprung in der 20-jährigen Zugehörigkeit (1794-1813) der Stadt Koblenz zu Frankreich. Er bezeichnet die in diesem Zeitraum geborenen deutsch-französischen Kinder, die oftmals den Namen Jean (deutsch: Johann oder Hans) trugen. Der Koblenzer Mundart geschuldet wurde aus "Jean" meist "Schang". Über die Zeit entwickelte sich hieraus schließlich Schängel, eine Verniedlichung des Schang.
Heute verstehen sich alle gebürtigen Koblenzer als Schängel und lieben den kleinen Kerl, der für Witz, Schlagfertigkeit und rheinische Lebensart steht.
Der Schängelbrunnen ist ein Wahrzeichen der Stadt Koblenz. Die Bronzefigur spuckt in unregelmäßigem Rhythmus einen Wasserstrahl mehrere Meter weit über das Brunnenbecken hinaus.
Er steht auf dem Willi-Hörter-Platz, dem heutigen Rathaushof, umringt von den Renaissance- und Barockbauten des Jesuitenensembles.
Das Kurfürstliche Schloss Koblenz gehört zu den bedeutendsten Schlossbauten des französischen Frühklassizismus. Kurfürst Clemens Wenzeslaus ließ das Kurfürstliche Schloss 1777- 1786 errichten. Von 1850 bis 1858 residierte hier der preußische Kronprinz und spätere Kaiser Wilhelm I. als preußischer Militärgouverneur. 1944 wurde das Kurfürstliche Schloss bis auf die Außenmauern zerstört, in den Jahren 1950/51 wieder aufgebaut.
Heute bietet das Schloss im Mittelteil exklusive Räumlichkeiten für festliche Bankette, Tagungen und Familienfeiern. Der frei zugängliche Schlossgarten lädt zu einem Besuch ein. An warmen Sommerabenden hier ausgedehnt Picknicken, was gibt es entspannenderes? Zum Rhein hin befindet sich ein ebenfalls frei zugänglicher, herrlicher Terrassengarten.
Bemerkenswert sind auch die vielen wunderschönen Plätze der Stadt. Die vielen Cafés, Restaurants und Kneipen mit Außenbestuhlung machen die Stadt gerade in den Sommermonaten sehr lebendig. Zu jeder Tageszeit kann man es sich hier bei einem Tee oder Glas Wein gemütlich machen.
Ob auf dem Jesuitenplatz (benannt nach der gleichnamigen Ordensgemeinschaft, die an dieser Stelle von 1580 bis 1773 wirkte) oder auf dem Görresplatz mit der sehenswerten Historiensäule (sie erzählt in zehn übereinander gereihten dreidimensional dargestellten Szenen die Geschichte der Stadt), schön ist es eigentlich überall in der Koblenzer Altstadt.
Die Seilbahn-Fahrt über den Rhein sollte bei keinem Koblenz-Besuch fehlen. Sie verbindet seit Juni 2010 die Rheinanlagen mit dem Plateau vor der Festung Ehrenbreitstein. Sie darf mit Zustimmung der UNESCO vorerst bis 2026 weiter betrieben werden. Der Blick aus den Panoramakabinen hinunter auf die Koblenzer Altstadt ist atemberaubend.
Den Preis des Fahrtickets über 9,90€ fand ich ziemlich happig. Als Kombiticket mit Eintritt in die Festung Ehrenbreitstein zum Preis von 13,80€ finds ich aber okay.
118 Meter über dem Rhein thront die Festung Ehrenbreitstein. Sie ist die zweitgrößte erhaltene Festung Europas.
Der Konradiner Ehrenbert ließ um das Jahr 1000 an dieser Stelle eine Burg erbauen, aus deren Namen „Ehrenbertstein“ im Laufe der Zeit „Ehrenbreitstein“ wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Verteidigungsanlage immer wieder ihren Besitzer und wurde von neuen Herren immer wieder verstärkt und erweitert. 1797 belagerten französische Truppen die Festung, konnten aber erst 1799 durch Aushungern eine Übergabe erzwingen. 1801 ließen sie die Festung sprengen. Im Jahre 1815 befahl König Friedrich Wilhelm III. den Ausbau Koblenz` zur Festungsstadt und Ehrenbreitstein wurde in ihrer heutigen Gestalt zwischen 1817 und 1828 neu aufgebaut. Nach dem 1. Weltkrieg sollte die Festung eigentlich erneut geschleift werden, auf Grund ihrer kulturellen Bedeutung wurde allerdings auf ihre Zerstörung verzichtet und die Festung wurde bis 1929 von amerikanischen und französischen Soldaten besetzt. Nach dem 2. Weltkrieg war Koblenz zu 87% zerstört, die Festung war aber nahezu unbeschädigt. So zogen übergangsweise viele obdachlose Familien in die Kasematten der Festung ein. Wie diese Wohnungen ausgesehen haben, kann man heute noch besichtigen.
Der Festung dient heute verschiedenen Institutionen. Das Landesmuseum Koblenz nutzt einen Teil für Ausstellungen, in einem weiteren Teil ist eine Jugendherberge untergebracht und das Festungsgelänge beherbergt viele kulturelle Veranstaltungen wie z.B. klassische Konzerte.
Das komplette Gelände der Festung lässt sich mit Hilfe des Multis GC4E6TP hervorragend erkunden.
Wir hatten das unverschämte Glück, nach unserem Besuch der Festung in eine Greifvogelvorführung zu laufen. Was für ein schöner Abschluß von zwei eindrucksvollen Tagen in Koblenz!