Mittelalterfest in Monterigginio

Während unseres Urlaub in der Toskana haben wir auch das kleine Städtchen (wenn diese Bezeichnung überhaupt zutreffend ist) Monterigginio etwas nördlich von Siena besucht. Wir hatten Glück, dass gerade in Monterigginio das alljährliche Mittelalterfest stattfand. Dies findet immer an zwei Wochenenden im Juli von Freitag bis Sonntag statt.

Bereits zwei Tage vorher hatten wir uns im Internet schlau gemacht, was es in dem kleinen Örtchen, dessen intakte mit Türmen bestückte Stadtmauer von der Schnellstraße so gut zu erkennen ist, zu entdecken gibt. Dabei fanden wir heraus, dass am darauffolgenden Freitag der Mittelaltermarkt starten würde. Da wir uns schon zu Hause gerne Mittelältermärkte anschauen, waren wir neugierig und konnten nicht widerstehen…

Also zum ersten ja, auch in Italien reden die Schausteller „geschwollen“, auch wenn ich das nur bedingt beschwören würde, schließlich spreche ich ja kein Italienisch.

Zum zweiten sucht man auf dem Mittelaltermarkt in Monterigginio vergeblich Met. Nein hier gibt es neben Wasser und Puntsch nur echten puren Traubensaft, liegen wir doch im Herzen der Toskana, umgeben von einem Weinberg neben dem nächsten. Dafür ist der Wein aber unglaublich erschwinglich und von ordentlicher Qualität. Ich kann mich nicht entsinnen jemals ein Wasserglas voll vorzeigbaren Chianti für nur einen Euro erstanden zu haben. Klar wurde mein Becher im Laufe des Abend immer wieder nachgefüllt… 

Was uns sehr gefallen hat war, dass dieses Mittelalterfest quasi seinen eigene Währung hatte. So tauscht man zu Beginn seine Euros in die extra für das Fest hergestellten Münzen bzw. Dukaten und hat damit überall schöne glatte Preise (keine Centbeträge!). Ist der Geldbeutel leer oder man möchte wieder gehen, so kann man am Stadttor (oder an zwei Münzläden in der Stadt), jederzeit wieder hin und her tauschen. Natürlich haben wir uns eine Münze als Erinnerung behalten.

Auf drei verschieben Schauplätzen war immer irgendwas los. Entweder die Musikanten, Tänzerinnen, der Magier, der Bauchredner, die Gaukler oder die Ritter unterhielten mit ihren verschiedensten Vorstellungen. Oder man schaute sich die Vorstellung des Puppenspielers an, fütterte die Tiere des umherfahrenden Bauern, unterhielt sich mit dem Priester, versuchte den Bettler abzuschütteln, schaute den Schaustellern an den Handwerksständen zu oder genoß an einem der vielen Stände Herzhaftes, Süßes oder Flüssiges.

Nur eins ist uns aufgefallen: so stilecht die Kostüme der Schausteller auch waren, es ist in Italien anscheinend nicht üblich als Besucher gewandet zu sein und man konnte auch nirgendwo Gewandung erwerben.

Alles in allem war es ein faszinierendes Gewusel aus Ständen, Gauklern und Handwerkern, welche uns bis spät in die Nacht unterhalten hatten und somit den doch happigen Eintrittspreis von 8-15€ durchaus rechtfertigten.

Während des Festes hatten wir mehr als ausreichend Zeit den einzigen Cache vor Ort GC4XJZN - Monte ala zu loggen.