Oudtshoorn

Fährt man durch Oudtshoorn, so kann man noch so mach prächtige Villa entdecken, die vom früheren Reichtum der Stadt erzählt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts machten hier die Straußenbarone ihr Geld und versorgten die Damen von Welt mit den damals heißbegehrten Straußenfedern. Heute lebt die "Hauptstadt der Straußen" hauptsächlich vom Fleisch und Leder ihrer Vögel sowie vom Tourismus. Es gibt unzählige Läden wo man Federn, Eier oder getrocknetes Fleisch (Biltong) der Tiere kaufen kann und natürlich steht es auf der Speisekarte jedes Restaurants.

 

Hier möchten wir mal ausnahmsweise eine Empfehlung für eine Unterkunft und ein Restaurant loswerden! In der Riverside Lodge wurden wir sehr herzlich empfangen, alle Räume sind sehr liebevoll eingerichtet und beim Frühstück kommt jeder auf seine Kosten.

Und wir haben wahrscheinlich selten so lecker und günstig gegessen wie im Nostalgie. Hier genießt man im victorianischen Flair überwiegend lokale Küche. Hier sollte man auf jeden Fall vorher reservieren, denn dieses Restaurant ist auch bei Einheimischen sehr beliebt und meist ausgebucht!

Straußenfarm

Natürlich gibt es in der Hauptstadt der Strauße mehr als nur eine Straußenfarm.  Einige sind reine Show-Farmen, andere reine Tierzuchtfarmen.

Vier Farmen haben sich rein auf Touristen spezialisiert. Hier kann man die Tiere anschauen, anfassen und füttern. Man wird mit vielen Infos zu den Tieren versorgt und wer nicht zu schwer ist und sich traut, kann sogar einen Strauß reiten.

 

Wir haben uns keine Farm gezielt rausgesucht sondern sind einfach zur ersten besten gefahren, die entlang unserer Route lag, die Chandelier Ostrich Show Farm, die auch Zimmer anbietet und ein kleines Restaurant besitzt.

Hier war zu unserem Glück nicht so viel los und so bekamen wir mit zwei Franzosen zusammen quasi eine Privatführung.

So erfuhren wir allerlei interessantes wie beispielsweise, dass die Straußen-Henne in der Brutsaison erst mal alle 2 Tage ein Ei legt, und zwar so viele, wie sie mit ihrem Körper bedecken kann. Erst wenn alle Eier gelegt sind, beginnt das Straußenpaar mit dem Brüten, damit später alle Küken gleichzeitig schlüpfen.

Die Straußeneier sind übrigens ziemlich stabil. So kann ein Ei ein Gewicht von biszu 80kg problemlos aushalten kann.

Für mich waren die Strauße gar nicht das Highlight dieser Farm, sondern die zwei Giraffen, die in einem Gehege vor dem Farmrestaurant leben. Für wenig Geld kann man Futter für diese wunderschönen Tiere kaufen und diese dann in aller Ruhe füttern und ganz aus der Nähe betrachten.


Cango Caves

Bei den Cango Caves handelt es sich um eindrucksvolle Tropfsteinhöhlen ca. 30 Kilometer nördlich von Oudtshoorn. Cango bedeutet in der Sprache der Khoisan "nasser Ort", wobei es in den Höhen im Vergleich zu europäischen Höhlen gar nicht so nass ist. Allerdings kommt man ganz schön ins Schwitzen, wenn man sich statt für die normale Führung für die Adventure Tour entscheidet. 

 

Dann kann man nicht nur die faszinierenden Stalaktiten und -miten bewundern, sondern auch durch enge Passagen krabbeln.  Bei dieser Tour, bei der man den Teufelsschornstein hoch krackseln und den Briefkasten runter rutschen muss, sollte man schon etwas fit sein und ggf. etwas Wasser dabei haben. Da das Höhlensystem nur vom Eingang aus mit Frischluft versorgt wird, wird es nach und nach immer stickiger und da die Kletterei doch ziemlich anstrengend ist, fühlt man sich wie beim Bergsteigen in den Tropen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall! Anschließend kann man sich ja im Shop mit Eis belohnen!

 

Noch ein Tipp: bucht eure Tour am besten 2-3 Tage vorher, sonst kann es zu ziemlich langen Wartezeiten kommen, da die Höhlen nicht nur bei Touristen sehr beliebt sind.

Swartberge

Einen schönen Tagesausflug stellt die Two-Passes-Route dar - eine Rundfahrt von Oudtshoorn über den Swatberg Pass nach Price Albert und über den Meiringspoort Pass wieder zurück.

Hierbei haben wir neben einigen schönen Caches wie GC6HEN5 - Skelm Draai, GC1BVE4 - The Top und GC1656 - Swartberg Pass die beeindruckende Landschaft genossen. Während die Route über den Swartberg Pass über eine mehr oder weniger befestigte Schotterstraße führt, ist der Meiringspoort Pass über die gut ausgebaute N12 zu befahren. Auf der einen Seite hat man eher karge graue Steinlandschaft, während auf der anderen Seite rot-orange Feldwände den Weg markieren.  Ein kurzer Halt am Wasserfall (Meringspoort Pass) lohnt durchaus. Wem die Autofahrt noch nicht genug ist, kann natürlich die Berge auch zu Fuß oder mit dem Mountanbike erkunden.


Erdmännchen beobachten

Etwas teuer aber auf jeden Fall lohnenswert ist eine Erdmännchen-Tour. Dabei muss man ziemlich früh raus, denn wilde Erdmännchen lassen sich, wenn überhaupt, nur zum Morgengrauen beobachten. Über einige Jahre haben die Veranstalter von Meerkat Adventures (etwas verwirrend aber Erdmännchen nennt man auf englischen Meerkats) 7-8 Erdmännchenfamilien an den Menschen gewöhnt. Das heißt jetzt aber nicht, dass man den Tieren sehr nahe kommt oder sie gar anfassen kann. Nein, man sitzt im Halbkreis um deren Bau und hat das Glück, dass sie nicht davon laufen, sobald sie einen erblicken. Wilde Erdmännchen sind nämlich ziemlich scheue Tiere und sind in der freien Wildbahn sogut wie gar nicht zu entdecken.

 

Wir machten uns also gefühlt mitten in der Nacht, mit dicken Jacken und einer Decke ausgestattet, auf den Weg. Vom Treffpunkt aus ging es dann mit der ganzen Kollone zum Feld, wo wir uns im Halbkreis mit heißem Tee und Kamera ausgestattet um den Bau setzten. Da eine Erdmännchenfamilie bis zu 20 Höhlen hat, müssen die Veranstalter immer am Vorabend beobachten, in welchen Bau sie sich dieses mal zurück ziehen. Wir hatten Glück, nach nur 15 Minuten ließ sich schon das erste Tier blicken. Nach und nach kamen dann alle Tiere dieser Familie langsam empor und wärmten sich in der Morgensonne.

Während wir die Tiere beobachteten, erzählten uns die Ranger super viele Dinge über die Tiere, die sie selbst durch jahrelange Beobachtung herausfinden konnten. Z.B. darf bei einer Erdmännchenfamilie nur das Alpha-Paar Nachwuchs bekommen. Die anderen Tiere müssen sich unterordnen oder irgendwann die Familie verlassen. Auch interessant, dass bei einer Erdmännchenkolonie alle Weibchen für die Aufzucht und das Säugen der Jungtiere verantwortlich sind, nicht nur die eigentliche Mutter.