7. Etappe - Lukmanierpass Oberalppass - 136km

Am nächsten Morgen ging es erstmal weiter Richtung Süden. Kurz vor Bellinzona gings nach rechts, weiter an Biasca vorbei Richtung Lukmanierpass. Erst nahmen unsere Räder einige sanfte Bögen um dann mittels einiger Serpentinen an Höhe zu gewinnen. Hier war es Ende Mai noch sehr ruhig und so rollten wir entspannt durch das Hochtal Valle Santa Maria. Auf einer Höhe von 1914m waren wir am Sattel angekommen und passierten den Stausee Lai da Sontga Maria. Während wir durch die Galerie fuhren, genossen wir den Blick auf das Wasser. Den Pass-Cache GCXGJ4 konnten wir natürlich nicht ungeloggt liegen lassen. Bei der Abfahrt nach Disentis haben wir unsere Bikes entspannt ausrollen lassen. Dieser Pass war zwar nicht sonderlich aufregend, aber flüssige Streckenführung, gut ausgebaute Straße und abgeschiedene Alpentäler ließen uns den Tag entspannt beginnen.

 

Kaum in Disentis angekommen begann auch schon wieder die nächste Auffahrt, diesmal zum Oberalppass. Abwechslungsreiche Bögen brachten uns langsam wieder nach oben. Herrliche Kurven und einige Serpentinen machten gute Laune und der Schnee oben auf der Passhöhe von 2044m Höhe tat sein übriges. Hier war schon etwas mehr los. Auch einige Reisebusse schienen dies hier für einen lohnenden Rastpunkt für Ihre Gäste zu halten. Ob dies am Ausblick auf das Wasser des Oberalpsees, am Infocenter der Rheinquelle oder am tollen Bergpanorama lag? Auch die leider viel zu kurze Abfahrt nach Andermatt zauberte und ein Lächeln auf die Lippen!

In Andermatt angekommen mussten wir aber feststellen, dass wir in eine Sackgasse geraten waren. Normalerweise kann man dieses hübsche kleine Örtchen in vier Richtungen verlassen: die Strecke über die Teufelsbrücke, über den St. Gotthardpass, den Furkapass ober über den Oberaltpass, über den wir gekommen waren. Unser nächstes Ziel war eigentlich der Furkapass verbunden mit dem Ausblick auf den Rhonegletscher. Entgegen aller Voraussagen war der Furkapass aber noch gesperrt. Der nördliche Umweg war durch die Sperrung der Teufelsbrücke auch keine Option und auch der dritte Weg über den St. Gotthard war Ende Mai noch nicht freigegeben. Tja, was tun? Wir hätten noch 3 Tage hier bleiben müssen, bis der Furkapass geöffnet werden würde. Oder sollten wir den über den Oberalp- und Lukmanierpass zurückfahren und südlicher einen Weg in die französischen Alpen suchen? Aber war es nicht wahrscheinlich, dass die höheren Pässe wie Nufenen- und Grimselpass ebenfalls noch gesperrt waren? Da wir aber nur noch 3-4 Tage in den Bergen hatten, bevor wir uns auf den Heimweg machen mussten, beschlossen wir hier schon Schluss zu machen und ganz gemütlich die Heimreise anzutreten. Unser eigentlichen Ziel – der Genfer See, musste leider ohne uns aufkommen.

 

So genossen wir nach 136km noch einen schönen restlichen Tag in Andermatt. Wenn wir die Teufelbrücke schon nicht mit den Bikes überqueren durften, so erkundeten wir sie zumindest zu Fuß. Der enge Felsriegel zwischen Göschenen und Andermatt versperrte seit je her den Zugang zum Gotthard. Dort eine Brücke zu errichten, erwies sich deshalb als ausgesprochen schwierig. Wie schwierig die Situation war, zeigt die Sage, welche von den vergeblichen Bemühungen der Urmer erzählt, einen Weg durch die enge Schöllenenschlucht anzulegen und eine steinerne Brücke an jener Stelle zu errichten, wo die junge Reuss sich durch senkrechte Felswände hindurchdrängt. In seiner Verzweiflung rief ein Ortansässiger: "Da soll doch der Teufel eine Brücke bauen!" Da erschien dieser auch schon und sagte: "Ich will euch eine Brücke bauen. Aber der Erste, der darüber gehen wird, soll mir gehören." Die Urner willigten in den Handel ein. Nach drei Tagen wölbte sich tatsächlich eine Brücke über die Reuss. Auf der anderen Seite saß der Teufel und wartete auf seinen Lohn. Statt eines Menschen schickten die Urner jedoch einen Ziegenbock hinüber. "Den magst du behalten", riefen sie, "hier hast du die erste Seele, welche die Brücke überquert!" Voller Zorn zerriss der Teufel den Ziegenbock und holte einen gewaltigen Stein, mit dem er die Brücke wieder zerstören wollte. Da kam ein altes Mütterchen und ritzte ein Kreuz in den Stein. Als der Teufel dies sah, verfehlte er sein Ziel und der Stein landete im Tal, unweit von Göschenen. Dort liegt er seither (Quelle: Cache-Text GC29C7J).

So machten wir uns am nächsten Tag zurück über den Oberalppass langsam auf den Heimweg. Da wir ja noch einiges an zeit hatten, machten wir hier und da einen Schlenker um uns die ein oder andere Sehenswürdigkeit anzusehen. Die geplante restliche Tour durch die französischen Alpen würden wir sicher ein andermal nachholen.