2. Etappe - Staulanzapass Pordoijoch Sellajoch - 85km

Am nächsten Morgen hingen zwar noch dichte Wolken am Himmel, aber Hauptsache kein Regen!

 

Erste Station war der Staulanza-Pass auf 1773m Höhe. Die 25 km lange Pass-Straße verbindet mit 20 Kehren Forno di Zoldo mit Selva di Cadore. Von Forno schlängelte sich die diesmal gut ausgebaute Straße mit 16% Steigung zum Pass hoch, damit es danach mit 10% Steigung nach Selva di Cadore hinunter ging. Das Highlight des heutigen Tages sollte allerdings erst noch kommen: die unter Motorradfahrern berühmte und geliebte Sella-Runde!

Erstmal fuhren wir durchs Städtchen Arabba, danach einpaar sanfte Kurven, am Schild mit dem Hinweis auf bevorstehenden 33 Kehren vorbei bevor es die mit Serpersinen gespickte Steilwand hoch ging. Die Maschienen legten sich nur noch von einer Seite auf die andere, während wir die 600m Höhenmeter in nur wenigen Kilometern erklommen hatten. Auf den kurzen geraden Strecken zwischendurch, hatten wir einen spektakulären Blick auf die beeindruckenden Türme der Sella-Gruppe auf der einen und den schneebedeckten Gipfel des Marmolada zur anderen Seite. Oben am Pordoijoch  angekommen, dem höchsten Pass der Dolomiten mit 2239m, gönnten wir uns erstmal eine kleine Schnellballschlacht, schließlich soll der Schnee hier ja nicht um sonst liegen. *g* Nach der Passhöhe ging es genauso beeindruckend wieder nach unten.

Auf halber Höhe zum Tal sind wir in Richtung Sellajoch abgebogen. Die wie Orgelpfeiffen aufgereiten Türme der Dolormieten wollten wir noch nicht verlassen und so schraubten wir uns wieder hoch zum zweiten Pass der Sella-Runde. Diesmal gings "nur" auf 2244m Höhe. Den Ausblick muss man mit eigenen Augen gesehen haben, das beste Foto kann nicht einfangen, wie beeindruckt wir waren. Hier haben wir dann auch unseren ersten Pass-Cache GC1HKMA eingesammelt. In sanften Kurven ging es dann wieder nach unten Richtung Wolkenstein.

Beide Pässe waren durch die gut ausgebaute Straße prima zu befahren, so dass hier auch Anfänger gut zurecht kommen. Durch die vielen nicht enden wollenden Kehren, kommen aber auch Könner voll auf Ihre Kosten. Kein Wunder, dass hier auch schon einiges los war, obwohl wir in der Woche und noch vor der eigentlichen Motorradsaison unterwegs waren. Allerdings ist hier die Konzentration absolut gefordert!

 

Nach zwar nur 85 Kilometern (mit starken Kopfschmerzen war ans weiterfahren nicht zu denken) aber dafür 3 wunderschönen Pässen und unzählbar vielen Kurven haben wir in Sankt Ulrich den Tag ausklingen lassen. Da wir nach der Sella-Runde nach Süd-Tirol eingefahren sind, war die Verständigung nun gar kein Problem mehr, auch wenn wir immernoch in Italien waren. Damit wir uns etwas die Beine vertreten, und weil der Ortskern wirklich hübsch war, wurden die beiden Multis GC29YEA und GC49QHC beim Abendspaziergang noch gelöst. In einem süßen B&B auf der Via Palmer kamen wir unter. Der Schotterparkplatz war zwar für Motorräder nicht so ideal, dafür hat das Zimmer und das Frühstück ansolut überzeugt.